23.10.2014

Biken in der Taroko Schlucht



Du bist gerade in Taiwan unterwegs, suchst landschaftlich etwas Neues und brauchst mal wieder etwas mehr Bewegung? Die Taroko-Schlucht im Nord-Osten Taiwans bietet dir genau das.

Wie ich bereits geschrieben habe, war ich für drei Wochen in Taiwan und gegen Ende der Tour fanden wir im Reiseführer einen kleinen Eintrag, eigentlich nur der Nebensatz im Zusammenhang mit einer Unterkunft, dass die Betreiber der Rihang Taroko Lodge MTBs vermieten und einen ins Landesinnere bringen, von wo aus man mit dem Rad zurück fahren kann.


Da wir unsere Unterkünfte spontan während des Reisens ausgesucht hatten, mussten wir auch mal mit einer Absage rechnen, was hier leider der Fall war, die Lodge war einfach ausgebucht. Dennoch wollten wir unbedingt die Biketour in der Taroko-Schlucht machen und fragten bei der Lodge per Mail nach, ob wir dennoch diese Tour machen könnten. Wir bekamen von dem freundlichen und unkomplizierten Personal eine Zusage, zudem fanden wir eine Unterkunft im nahe gelegenen Hualien, von wo aus wir mit dem Zug (keine 20 min. Fahrt) nach Xincheng fahren konnten. Hualien hat übrigens mit Nachtmärkten, Tempeln und Garküchen einiges zu bieten und ist eine gute Basis, um von dort aus Tagestouren zu machen.


In Xincheng angekommen wurden wir von Rihangs Sohn mit einem Van abgeholt, die Fahrräder waren schon dabei. Auf der Fahrt zum Ausgangspunkt wurde uns immer mehr bewusst wie Atem beraubend diese Landschaft ist. Allerdings genießt man diese erst richtig auf dem Rad. Schroffe Felswände, die hunderte Meter in den Himmel ragen, unterbrochen von Wasserfällen, Tempeln, kleinen Hängebrücken und Tunneln. Einen Tunnel kann man umfahren, man wird dadurch mit einer Aussicht belohnt die einen schlicht und ergreifend umhaut. Überhänge und der Fluß, der sich über Jahrtausende durch die Berge gefressen hat und einen die ganze Zeit begleitet. Die Natur zeigt sich auch immer wieder mal von ihr mächtigen Seite, die Überreste eines Erdrutschs, ausgelöst durch den Taifun Fung Wong, der keine zwei Wochen zuvor getobt hat, verschlug einem den Atem. Reisebusgroße abgegangene Felsbrocken ließen uns ganz schön mickrig erscheinen.



Das großartige war die Tatsache, dass die Tour nicht geführt war, wir konnten uns völlig frei bewegen, stoppen wann und wo wir wollten und unser Tempo fahren. Zurück in Xincheng mussten wir die ausgeliehen Bikes einfach am Bahnhof abstellen, das schien kein Problem zu sein. Wie so oft in Taiwan hörten wir vorher die beiden Worte "no worries". Der Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben und die Tour würde ich jedem wärmstens empfehlen.

Schaut euch unbedingt noch weitere Fotos bei an!